Vielleicht fühlen Sie sich vor den Kopf gestoßen, vom Konkursbuch Verlag um Antworten auf Fragen zum Thema „Tod“ gebeten zu werden. In dem Fall vergessen Sie diesen Aufruf bitte einfach.
Für uns ist Tod ein großes Lebensthema, das wir gerne zusammen mit Ihnen untersuchen möchten – denn um das Leben soll es auch in der Ausgabe Nr. 56 von Konkursbuch zum Thema „Tod“ gehen: Wie lebt man mit der Sterblichkeit? Mit dem Abgrund Tod? Auf das Leben!
Das Thema haben wir seit letztem Jahr in Arbeit. In diesem Frühjahr 2020 ist alles anders – und der Ausnahmezustand wird möglicherweise länger andauern. Wir sind selbst momentan reichlich okkupiert von Corona, wie ausnahmslos alle. Und wir fragen uns, was in den nächsten Monaten eigentlich in Kunst und Literatur geschieht –
Wir freuen uns auf einen Beitrag zum Thema und/oder über spontane Antworten auf einige oder alle Fragen (möglichst nicht nur „ja“ oder „nein“, sondern detailliert ausführen)
Sie können die Antworten einfach ins Dokument hineinschreiben - hier können Sie es als word herunterladen - und bis zum 30.6.2020 (sehr gerne auch früher!) zurückmailen: gehrke@konkursbuch.com
Auch zu weiteren Aspekten, die Ihnen selbst rund um das Thema einfallen, können Sie gerne einen Beitrag schicken, Essay, Erfahrungsbericht, Erzählung …. oder Bilder einreichen.
Wir drucken ausgewählte Antworten ab. Unter Pseudonym oder mit Ihrem Namen, wie Sie wollen.
Wie alt sind Sie?
Was ist Ihre erste Erinnerung an „Tod“?
Wer war der erste Tote, an den Sie sich erinnern? Wie haben Sie es erfahren? Wie haben Sie es erlebt?
Was war der erste Todesfall unter Gleichaltrigen (Verkehrsunfall, Krankheit, Krieg?), den Sie als Kind, Jugendlicher (oder später) erlebten? Wie ist das in Ihrer Erinnerung verankert?
Tragen Sie immer Schwarz? Wieso?
Haben Sie mal einer Kultur angehört bzw. gehören ihr an bzw. haben Verwandte, Kinder, Kinder von Freund*innen, die ihr angehören, die Schwarz trägt und den Tod visualisiert (Existenzialismus, Punk, Gothic, Metal)? Was bedeutet das für Sie?
Sterblichkeit:
Das Leben ist lebensgefährlich. Wie oft denken Sie daran? Nie? Selten? Täglich? Bei besonderen Anlässen?
Hilft Ihnen schwarzer Humor, mit Ihrer Sterblichkeit umzugehen? – (Nachtrag im Mai 2020: vielleicht wäre jetzt auch interessant zu vergleichen, wie haben Sie vor dieser Corona-Zeit daran gedacht, wie jetzt?)
Falls Sie rauchen: Wie gehen Sie um mit den drastischen Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen?
Erleben Sie den Tod eher als gerecht, da alle Menschen einmal sterben müssen, oder als ungerecht? (Z.B. weil manche „Bösewichte“ lange zu leben scheinen und „Gute“ jung starben?)
Gibt Sterblichkeit dem Leben Würde und Größe, oder führt sie es ad absurdum?
Hilft Eros gegen Thanatos? Gehen Sie davon aus, dass Sterben mit Orgiastischem vergleichbar ist?
Trauer
Welche kollektiven Trauerrituale gefallen Ihnen? (Kaffee und Kuchen nach der Beerdigung, Betrinken, Religion etc.)?
Der Tod nahestehender Menschen, von Freund*innen, Familienangehörigen, Liebespartner*innen oder auch von einem Haustier. Können Sie Trauer in Worte fassen, einen Moment erzählen?
Haben Ihnen Gedichte, Lieder, Songtexte oder Sprüche in Ihrer Trauer geholfen? Inwiefern? Welche?
Über den Tod reden, schreiben …
Wie reden Menschen über den Tod? Offen, umschreibend?
Über Tote reden?
Kein Krimi ohne Mord – Und jeden Sonntag ein Tatort. Was bedeutet der Tod in Krimis/Thrillern für Sie? Lesen Sie gerne Krimis? Warum?
„Freund Hein“, „Sensenmann“, „Gevatter“ – der Tod hat Namen. Kennen Sie weitere? Wie stellen Sie sich Personifikationen vom Tod (sprach-)bildlich vor?
Sterben in der Literatur, Theater, Film. Ist Ihnen eine Szene besonders in Erinnerung, warum?
Tuberkulose, Hunger, Krieg … Themen in Romanen. Gibt es welche, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind. In denen passende/besonders "schöne" Worte gefunden wurde, den Tod, das Grauen auszudrücken? Wie lässt sich Tod erzählen?
Der Nachruf (auch Nekrolog oder Eulogie) ist ein eigenes Genre. Was sollte in Ihrem (einem) Nachruf stehen?
Was auf Ihrem Grabstein? Bzw. welcher Grabspruch, den Sie einmal auf einem Grabstein gelesen haben, ist Ihnen in Erinnerung geblieben? "Literatur der Grabsprüche".
„ars moriendi“ und „danach“:
Stellen Sie sich manchmal Ihren eigenen Tod vor? Wie?
Was assoziieren Sie mit „Schöner Sterben“?
Waren Sie dem Tod schon einmal nahe, wären fast gestorben? Wie war das?
Glauben Sie, trotz fehlender naturwissenschaftlicher Evidenz, an eine unsterbliche Seele?
Glauben Sie an Geister? Bzw. was liegt der Vorstellung von „Geistern“ zugrunde, wieso werden sie erfunden?
Haben Sie schon einmal einen erlebt? Wer muss nach Ihrer Vorstellung spuken?
Haben Sie ein Testament?
Haben Sie schon einmal etwas geerbt, schon einmal mit einem Streit ums Erbe zu tun gehabt? Erzählen Sie davon …
Glauben Sie an Himmel und Hölle im Jenseits, an ein Jenseits überhaupt, oder verorten Sie diese Zustände eher auf Erden?
Wie stellen Sie sich die Hölle für böse Menschen vor? Entwerfen Sie eine Hölle entsprechend der jeweiligen Sünde, angepasst an moderne Zeiten. Und wie denken Sie sich den Himmel? Oder lehnen Sie Jenseitsfantasien generell ab?
Bitte Antworten mailen an:
Vielen Dank!
Kommen Sie gut durch diese Zeit! Mit herzlichen Grüßen,
Herausgeberinnen Stephanie Sellier, Maren Rennoch und Claudia Gehrke