Evgenij Kozlov


* 1955, russischer Maler, lebt in Berlin

 

Aufgewachsen in einer "Komunalka", das sind die riesigen großbürgerlichen Wohnungen der russischen Metropolen, die zur Sowjetzeit in eine Art Wohnheim umgewandelt wurden: pro Zimmer eine Familie, die sich Bad, Toilette und Telefon teilten. Warteschlangen vor dem Badezimmer, Zank in der Küche. Sex ist natürlich kein Thema, man ergeht sich höchstens in Andeutungen, von denen man annimmt, dass sie für Jugendliche nicht dechiffrierbar sind.

 

Es ist eine Frauenwelt, die Welt der Schule und der Ferien - alle Erwachsenen, alle, die etwas zu sagen haben, sind Frauen. Evgenij Kozlov hat sie nachts im Schein der Küchenlampe gemalt, immer auf der Hut vor dem plötzlichen Eintreten der Eltern. Die Zeichnungen entstanden in den Jahren 1967 bis 1973, in den letzten Jahren und kurz nach der Schulzeit.

 

Wer schon immer wissen wollte, wovon ein Heranwachsender in der Sowjetunion - (und nicht nur dort) - immer träumte, wird dieses Album mit wachsender Begeisterung durchblättern.


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