Mehr Info zu "Frauen und Pornografie"

1988 erschien „Frauen und Pornografie“ als Beitrag zur damals aufbrandenden feministischen Debatte um PorNO und Pornografie. Darin finden sich mutige und von heute her gesehen zukunftsweisende Texte von Frauen. Noch immer wird Pornografie oft für Männer gemacht. Die Autorinnen wehren sich gegen das pornografische Bild der ewig bereiten Frau und nehmen zugleich Stellung zur damals aufbrandenden von Alice Schwarzer und EMMA initiierten PorNOdebatte. (Inzwischen gibt es auch eine feministische PorYES-Bewegung). Damals war noch nicht zu ahnen, mit welcher Bilderflut das Internet auf uns zukommt, insofern sind diese Texte historisches Dokument, zugleich bleiben viele Fragen, die in in ihnen aufgeworfen wurden, bis in die Gegenwart aktuell und werden weiterhin diskutiert. Beiträge über ästhetische, literarische, psychologische politische und juristische Aspekte u.a. von Elfriede Jelinek, Cora Stephan, Christel Dormagen, Adrienne Göhler, Jutta Bahr-Jendges,Margret Hauch, Marlis Gerhardt, Claudia Gehrke, Karin Rick, Helga Ginevra, Friederike Frei, Ulrike Zimmermann und Gerburg Treusch-Dieter. Die Texte handeln u.a. von Schaulust, Gewalt, der Psychoanalyse sexueller Fantasien und von erotischen Film-, Buch-, Kunstproduktionen von Frauen. "Radikal, überraschend, originell …" schrieb nach Erscheinen der Erstauflage das Basler Magazin.
Die Autorinnen forderten Frauen dazu auf, ihr erotisches Material selber herzustellen und die Bilderflut anarchisch und subversiv zu unterlaufen. Den sexuellen Selbstblick nicht mehr auszublenden, sondern in Kunst aufzunehmen. Sie schreiben über das Verhältnis von Frauen zur Pornografie, über weibliche Schaulust, über Frauen und Gewalt, über Masochismus – ergänzt mit Bildern, literarischen Beispielen und einer ausführlichen, für die E-Book-Ausgabe mit einer kleinen Auswahl wichtiger Titel bis in die Gegenwart erweiterten Bibliografie mit erotisch-pornografischen Literatur, Theorie- und Filmproduktionen von Frauen. Das von der bekannten Autorin und Karikaturistin Doris Lerche 1988 eigens für das Buch „Frauen und Pornografie“ gezeichnete Daumenkino (das einige Überraschungen zu bieten hat) gibt es als kleines gedrucktes Buch, es ist in der E-Book-Ausgabe nicht enthalten – denn ein „Daumenkino“ hat mit Papier und Umblättern zu tun …